Phytotherapie

Phytotherapie

Die Wissenschaft der Heilpflanzen: Ein umfassender Blick auf die Phytotherapie

 

Das Wissen um die Heilkraft von Pflanzen basiert meist auf uraltem Wissen und jahrhundertelanger Erfahrung und wird durch aktuelle Forschung und moderne wissenschaftliche Methoden sehr häufig auch schulmedizinisch bestätigt.

Der Begriff Phytopharmaka (Singular Phytopharmakon) leitet sich dabei von den griechischen Bezeichnungen „phytón“ für Pflanze und „phármakon“ für Arzneimittel ab.

In der Phytotherapie, der ältesten medizinischen Therapie, die auf allen Kontinenten und in allen Kulturen beheimatet ist, werden folglich Heilpflanzen als Arzneimittel verwendet.

Die Pflanzenheilkunde bildete auch den Ursprung der Schulmedizin. Bis zu 70% der Arzneistoffe sind von Naturstoffen abgeleitet. Viele klassische Wirkstoffe wie das Schmerzmittel Morphin, das Herzglykosid Digoxin und das Anticholinergikum Atropin stammen aus Pflanzen. Diese Reinsubstanzen werden aber nicht mehr als Phytopharmakon bezeichnet.

Phytopharmaka sind Vielstoffgemische aus hunderten verschiedener Substanzen, von denen oft nur einige für die pharmakologische Wirkung verantwortlich sind. Für die ausgezeichnete Verträglichkeit ist aber meist die Gesamtheit der Inhaltsstoffe von Bedeutung.

Geschichtlicher Hintergrund

 

Die Geschichte der Phytotherapie ist eng mit der Entwicklung der Menschheit verbunden. Bereits in prähistorischen Zeiten nutzten Menschen Pflanzen für medizinische Zwecke. Schriftliche Aufzeichnungen über die Verwendung von Heilpflanzen finden sich in allen antiken Kulturen. Die alten Ägypter beispielsweise verwendeten Pflanzen wie Aloe Vera und Mohn zur Behandlung von Krankheiten und Verletzungen. Und auch die antiken Griechen und Römer besaßen bereits ein umfangreiches Wissen über Heilkräuter und nutzten sie in der Kräutermedizin.

 

Im Mittelalter wurden verschiedenste Heilkräuter von Mönchen und Nonnen in Klöstern angebaut und zur Behandlung von Kranken eingesetzt. Da mittelalterliche Klöster auch Orte waren, in denen gelehrt und gelernt wurde, konnte viel Wissen über die Pflanzenheilkunde bis heute bewahrt und weitergegeben werden.

 

Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Phytotherapie in Europa Höhen und Tiefen. Im 19. Jahrhundert, mit dem Aufkommen der modernen Medizin und der Entdeckung von synthetischen Arzneimitteln, geriet die Phytotherapie zeitweise in den Hintergrund. Dennoch erlebte sie im Laufe des 20. Jahrhunderts eine Wiedergeburt, da sich das Interesse an natürlichen Heilmethoden und die Erforschung der Wirkstoffe von Pflanzen verstärkten.

Verschiedene phytotherapeutische Anwendungen

 

Die Phytotherapie umfasst eine Vielzahl von Anwendungen und Methoden zur Verwendung von Heilpflanzen. Einige der häufigsten Methoden sind:

 

  • Tee: Dies ist eine der ältesten und am häufigsten verwendeten Methoden der Phytotherapie. Bei der Zubereitung von Kräutertees werden Pflanzenteile wie Blätter, Blüten oder Wurzeln mit heißem Wasser übergossen, um die aktiven Bestandteile zu extrahieren. Die Tees werden dann getrunken und können zur Behandlung von Verdauungsproblemen, Erkältungen, Schlafstörungen und vielen anderen Beschwerden eingesetzt werden.

 

  • Tinkturen: Tinkturen sind konzentrierte flüssige Extrakte von Pflanzen, die in Alkohol oder einem anderen Lösungsmittel eingeweicht werden, um ihre Wirkstoffe zu extrahieren. Sie sind oft stärker konzentriert als Tees und können oral eingenommen oder äußerlich angewendet werden. Tinkturen werden häufig zur Behandlung von Hautproblemen, Verdauungsbeschwerden und Entzündungen eingesetzt.

 

  • Ätherische Öle: Ätherische Öle werden durch Destillation oder Extraktion aus Pflanzen gewonnen und enthalten die konzentrierten Aromastoffe und Wirkstoffe der Pflanzen. Sie können durch Einatmen, Einreiben auf die Haut oder Verdünnen und Einnehmen verwendet werden. Ätherische Öle haben eine breite Palette von Anwendungen, von der Linderung von Stress und Angstzuständen bis zur Behandlung von Muskel- und Gelenkschmerzen.

 

  • Kräuterextrakte: Diese werden in verschiedenen Formen wie Tabletten, Kapseln oder Pulvern angeboten und enthalten konzentrierte Mengen an bestimmten Pflanzenextrakten. Sie sind bequem einzunehmen und können für eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen eingesetzt werden, von Schlaflosigkeit bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden.

 

  • Umschläge und Wickel: Einige Pflanzen werden auch zur Herstellung von Umschlägen und Wickeln verwendet, die äußerlich auf den Körper aufgetragen werden, um Schmerzen zu lindern, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern. Zum Beispiel können warme Kamillenwickel verwendet werden, um Bauchkrämpfe zu lindern, oder kalte Kompresse aus Arnika zur Linderung von Prellungen und Verstauchungen.

 

Moderne Forschung und Anwendung

 

In den letzten Jahrzehnten hat die Phytotherapie zunehmendes Interesse seitens der pharmazeutischen Industrie erfahren. In zahlreichen Studien konnte die Wirksamkeit von bestimmten Heilpflanzen bei der Behandlung verschiedener Krankheiten und Beschwerden nachgewiesen werden. Dadurch konnten einige Pflanzen und deren standardisierte Extrakte, wie beispielsweise Echinacea zur Stärkung des Immunsystems oder Johanniskraut zur Behandlung von Depressionen, als Arzneimittel zugelassen werden.

Dennoch ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass auch pflanzliche Präparate potenzielle Risiken und Wechselwirkungen haben können, insbesondere bei unsachgemäßer Anwendung oder in Kombination mit anderen Medikamenten.

Lassen Sie sich deshalb gerne von uns zur richtigen Anwendung von Heilpflanzen beraten!

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