24. Februar 2020 Autor: Marie Greiff Kategorie: Heilkraut des Monats, Naturheilkunde Heilkraut des Monats: Der Galgant Der echte Galgant, in Fachkreisen auch unter seinem lateinischen Rufnamen „Alpinia officinarum“ bekannt, nimmt unter den Bitterstoffen, den „Amara“, eine besondere Stellung ein. Während die Gruppe der reinen Bitterstoffdrogen* und die der aromatischen Bitterstoff-Heilkräuter, die ätherische Öle enthalten, in unseren Breitengraden häufig anzutreffen sind, finden sich Scharfstoffe selten in heimischen Bitterstoffpflanzen. Der Galgant gehört zur Familie der Ingwergewächse und wird demnach zu den sogenannten Scharfstoffdrogen* gezählt. Seine Wurzel enthält rund fünf Prozent ätherisches Öl und scharf schmeckendes Harz. * Droge = pharmazeutischer Fachbegriff für getrocknete Heilkräuter Im Mittelalter erreichte der Galgant Europa und wurde von Hildegard von Bingen begeistert als das heilkräftige „Gewürz des Lebens“ aufgenommen. Sie verbreitete den guten Ruf dieser Heilpflanze, der bis in den hohen Norden Wirkung zeigt. In Skandinavien und Russland würzt Galgant das Bier und wird Likören und Schnäpsen zugesetzt. Als Räucherwerk verbreitet Galgant einen würzigen Duft, der seit Jahrhunderten geschätzt wird und vor allem in tibetischen Räuchermischungen enthalten ist. Zum Probieren: Ein Tee-Rezept Einen halben Teelöffel pulverisierte getrocknete oder klein geschnittene frische Wurzel mit einem viertel Liter kochendem Wasser überbrühen. Zehn Minuten ziehen lassen, abseihen und langsam trinken. Für die Verbesserung von Appetit und Verdauung vor den Mahlzeiten einnehmen. Nebenwirkungen und Kontraindikationen sind bei üblichen Dosierungen nicht bekannt. Trotzdem wird dazu geraten, Galgant in der Schwangerschaft zu meiden.